Kurz nach Veröffentlichung des neuen Betriebssystems OS10 am 30. Januar 2013 und der Präsentation der ersten zwei Geräte (Z10 und Q10) hat BlackBerry (RIM heißt jetzt BlackBerry) nun Station in Amsterdam gemacht. Am 5. und 6. Februar 2013 fand die BlackBerry Jam Europe 2013 statt. Diese Veranstaltung richtete sich primär an Entwickler. Hier konnten die Smartphones in Augenschein genommen werden, die es in Deutschland noch nicht zu kaufen gibt.
Das Z10 ist ein Gerät, das sich nur über eine Software-Tastatur bedienen lässt. BlackBerry hat aber versprochen, die Rufe der Kunden nach einer Hardware-Tastatur nicht verhallen zu lassen. Diesen Markt bedient das Q10, das auf der BlackBerry Jam als “Dev Alpha C” Gerät zu bestaunen war.
Zentrales Element des Betriebssystems ist das sogenannte Hub, die Nachrichtenzentrale. Hier werden alle Nachrichten verschiedener Konten (Mail, Twitter, LinkedIn, etc.) aufgelistet. Der Zugriff auf das Hub soll so einfach wie möglich sein. Mit einer Wisch-Geste ist das auch erfolgreich umgesetzt worden. Ein weiteres Merkmal ist BlackBerry Balance; diese Funktion trennt geschäftliche Daten und Applikationen von privaten.
Nachdem zum Launch des BlackBerry OS10 bereits 70000 Apps in der BlackBerry World verfügbar sind, wünscht sich BlackBerry nun Qualität und hat hierfür das Label “Built for BlackBerry” ins Leben gerufen. Derartig ausgezeichnete Applikationen sollen zukünftig besonders in der BlackBerry World hervorgehoben werden.
BlackBerry Jam war die Möglichkeit, die Entwicklungskonzepte des OS10 kennenzulernen. Aus diesem Grund waren wir von e-net Consulting auch vor Ort.
Es gibt viele Wege, Applikationen für BB10 zu entwickeln. Nativ mit C/C++ und QT, via Cascades und QML, portierte Android-Applikationen, mittels WebWorks und HTML5 sowie als weitere Möglichkeit Adobe Air.
Zeitgleich mit der BlackBerry Jam wurde das OS10 SDK in Version 10.1 beta veröffentlicht. Hier und da sieht man, dass BlackBerry im Hintergrund sehr aktiv am Betriebssystem arbeitet. APIs zu spezifischen Funktionen sind noch nicht verfügbar; dieser Mangel steigert sich weiter, wenn man statt nativer Entwicklung auf Cascades oder WebWorks setzt. Auch sind noch zahlreiche Bugs zu umschiffen; am Beispiel der Location API hat der entsprechende Sprecher Workarrounds mit an die Hand gegeben und konnte auch das Beheben von Fehlern vermelden.
Erneut habe ich den Eindruck gewonnen, dass BlackBerry sehr viele Ressourcen in die Betreuung der Entwickler-Community steckt.
OS10 hat das Zeug, dass sich Bestandskunden weiterhin gut bei BlackBerry aufgehoben fühlen. Das Ziel muss aber sein, iOS und Android Marktanteile zu entreißen.
Wir bei e-net Consulting sind auf jeden Fall bereit, mit OS10 in eine aufregende Zukunft zu starten.
